Bux

Insektenkrimi

Der entomologisch fundierte Kriminalroman ist ein ganz schmaler Halm auf der großen Wiese der Detektivgeschichten. Zu krabbelndem Leben wurde dieses Genre geweckt durch Die Wanze von Paul Shipton. Drauf gestoßen bin ich über die Illustrationen von Axel Scheffler, einem meinem Lieblingsillustratoren. Gestern bei Zweitausendeins seh ich, dass es einen Fortsetzungsband gibt: Heiße Spur in Dixies Bar!
Schon beim Klappentext kribbelt es mir in den Fingern: Gestatten, Wanze Muldoon, Privatdetektiv. Eigentlich hätte Muldoon Ruhe bitter nötig. Doch das Leben gönnt ihm keine Pause. Nichtsahnend hockt er mit Wilma, der Grashüpferin, in Dixies Bar, als ein wahnsinnig gewordener Igel durch den Rhabarber ins Lokal des fetten Nacktschnecks bricht und sein Leben aushaucht. Zurück bleibt das verstörte Flohkind Netta. Und die Kleine kann sich an nichts erinnern. Die Wanze muss ihren ganzen Spürsinn aufbieten, um diesen schwierigen Fall zu lösen. Wenn man schon in "Der Zeit" meint "cool", kann ich das nur unterstreichen. Sehr cool, Wanze Muldoon.

Kurvenlage

Nun sind drei Wochen geronnen, in denen ich etwas zu 2046 hätte schreiben können, am besten was unheimlich Persönliches, denn in Sachen Rezeption zu der Filmfortsetzung von "In the Mood for Love" und überhaupt gibt es ja genug. (So taugt mir am meisten noch der Dreisprung bei Schnitt .)

Ausgesprochen daneben gesprungen ist allerdings der, welcher dem Film die deutsche Überzeile "der ultimative Liebesfilm" verpasst hat. Da es ja doch der ultimative Verpasste-Chancen-Sehnsuchts-in-sich-selbst-Rumstolpern-Film ist.

Hinsichtlich verpasster GroßerLieben (Um die "Urgeschichte aller danebengegangenen Geschichten" und das Durchbrennen auch nichts helfe, wenn man sich selbst die Heuschreckenplage sei.) hier von Frau Vanderbeke nu endlich ausdrücklich der Band empfohlen, den ich seit Wochen in der Buchspalte führe: Alberta empfängt einen Liebhaber.


"Es ist im Grunde ganz erstaunlich, dachte ich, wie
schlecht die Menschen für eine so ernste Sache
ausgestattet werden, die doch jedem irgendwann
passiert oder beinahe jedem, und manchen sogar öfter.
Es gibt Lehrgänge und Kurse für und gegen jeden
Quatsch auf der Welt, ich kann Paläographie, Crêpes
Suzette und Buchhaltung lernen, Fahrstunden nehmen und mir alle mögliche Software vorwärts und rückwärts beibringen, ich kann Halogenschweissgeräte bedienen und flexen und faxen, Rosen pflanzen, nur mit der Liebe kenne ich mich nicht aus. Mit der Liebe kennt
sich in Wirklichkeit keiner aus, obwohl es jeder
behauptet und mindestens drei oder vier Theorien dazu hersagen kann. Aber wenn es ernst wird, merkt man sofort, dass die Theorien nichts taugen, weil
ausgerechnet der eigene Fall nicht darin vorkommt,
sondern immer nur schlichte Modelle, und die eigenen
Fälle sind nicht schlicht, sondern einmalig und
kompliziert; einmalig besonders auch in ihrer
Unergründlichkeit, Undurchsichtigkeit, ihrer
einmaligen Unverständlichkeit, Unübersetzbarkeit und
der besonderen Grausamkeit, mit der sich diese
einmalige Sache unausweichlich erst ernst und
bedrohlich entwickelt, um einen dann mit
galoppierender Geschwindigkeit aus der Kurve und in
die grässlichsten Gruben und Abgründe zu tragen. Es
müsste, dachte ich, Selbstverteidigungskurse dagegen
geben."

(Birgit Vanderbeke, Alberta empfängt einen Liebhaber 1990)

Virtuos prescht die Autorin in sich langhangelnden Sätzen lakonisch durch Tage, Wochen und sonstige Zeitintervalle, die oft nur atem- und mutlose Momente sind und dann wieder augenblicklich den Helligkeitsregel bis zum Anschlag hochdrehen. Blendend das Werk, in etlicher Hinsicht.

tür auf – einer raus – selber rein

als ich gestern im bus um die kurve komme, in der heimatstadt, fährt mir ein schrecken tief in die knochen, der netteste kinderbuchladen – LEER! dort wo ich am liebsten pixibücher aus der schale gewühlt habe und den stoff sammele, den ich anderen unter die nase halte, um bilderbücher aus der liga "kinderbuch" rauszuholen. als ich später hin bin um zu gucken, fand ich, dass sie, ein glück, nur umgezogen sind.

deshalb zur feier gleich zwei ausgaben, von denen ich noch gar nicht wusste, dass es sie im kleinen bzw. größeren format gibt:



zum durchblättern...

und eine der raren pixi-perlen
von herrn schössow


auch gebunden!
(aber als pixi hat es mehr charme)
(mein bilderbuch 2004)
(serie 145, nummer 1298)

schönes interview mit herrn schössow

Wackeliges Plattenregal


Theodosii Spassov
Personification


Asen & Milena Group
The Middle Ground


Benjamin Biolay
La Superbe

Verkrümelter Kinosessel

Langer ruhiger Photofluss

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Zuletzt aktualisiert: 16. Mär, 22:19

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